Montag, 21. November 2011

von Koh Phi Phi nach Phuket - Fidschimarkt meetz El Arsenal

Ihr lieben,
es ist fast eine Woche seit meinem letzten Post vergangen. Eine Woche voller Eindrücke, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten und voller Stimmungen, die von himmelhochjauchzend bis frustriert hin und her gewandert sind. Von Krabi aus haben wir (unser Kanadier mit inbegriffen) am vergangenen Donnerstag die Fähre nach Koh Phi Phi genommen. Nach ca 2h Fahrt erwartete uns statt der vermeintlichen Inselidylle eine Touristenhochburg vom allerfeinsten. Entweder waren es Hand in Hand herumwuselnde Pärchen oder ominöse Zeitgenossen der Marke "Ballermann", die an uns vorbeigingen. Wir haben Ewigkeiten damit zugebracht, auf der überfüllten Insel ein halbwegs bezahlbares Hostel zu ergattern. Keine leichte Sache mit einem gefühlt zentnerschweren Rucksack. Am Ende hatten wir Glück und sind im annehmbaren "Funny House" gelandet. Abends stellte sich heraus, dass nebenan lautstark Thai-Boxing-Fights ausgetragen wurden - das erklärt sicher den erschwinglichen Preis. Hat mich jetzt nich sonderlich gestört, da ich eh wie ein Stein schlafe.

Am nächsten Tag wollten wir zu dritt ein wenig die Insel erkunden. Ich war auf leichte Wege eingstellt und hab daher nur lässig meine Flip Flops angezogen und auf die Wanderschuhe verzichtet. Dummer Fehler. Wir sind zuerst n bissl den Strand entlanggegangen, der in einem leicht steinigen Weg gemündet ist. Diesen wollten wir dann, ganz auf Entdeckerkurs, ordentlich erkunden. Nach und nach ist der Weg immer steiniger geworden, irgendwann warens eher spitze Felsen und am Ende sogar nur noch recht schwer erklimmbare Supersteinblöcke (man bedenke, wir hatten billige 0815-Flip Flops an):




Da wir hinter jeder Kurve den sogenannten "monkey beach" erwarteten, sind wir schwitzend wie die Schweine immer weiter über die Steine geklettert, anstatt den gesunden Menschenverstand einzuschalten und einfach umzukehren. Selbst unseren Weg kreuzende Kajakfahrer haben uns davon abgeraten, den Weg bis zum Strand per Fuß zu bewältigen. Dies wäre "Very very dangerous". Naja. nachdem Anja und ich innerlich 100 Mal geflucht haben, sind wir trotzdem todesmutig weiter und irgendwann haben wir tatsächlich einen Lichtblick gesehen. Den wunderschönen Monkey Beach. Eine traumhafte Bucht mit Paradiescharakter. Türkisblaues Wasser, weißer Sand und nur wenige andere Menschen... Herrlich









Dort haben wir uns dann von den ganzen Kletterstrapazen erholt, waren baden und haben ordentlich die Seele baumeln lassen. Irgendwann kamen auch mal die namensgebenden Monkeys vorbei. Die sind es scheinbar gewohnt, von den Touristen Futter usw. zu bekommen. Als sich einer der Gauner Anjas Rucksack schnappen wollten und diese sich dagegen wehrte, hat das kleine Biest sie einfach gebissen. Nicht doll, aber dennoch ist ein kleiner Abdruck geblieben. Die ganze Aktion wirkte in dem Moment eher amüsant als besorgniserregend. Aber auch nur, weil keinem von uns die Idee gekommen is, dass Affen auch Tollwut übertragen können. Auf diesen Gedanken musste uns erst Anjas Mama bei einem gestrigen Skypetelefonat bringen. Nach einer unruhigen Nacht sind wir daher heute morgen erstmal in ein Krankenhaus gefahren und haben Anja vorsichtshalber durchchecken lassen (Tollwut kann auch schon durch den bloßen Kontakt mit Speichel übertragen werden, daher unsere Unruhe). Scheint soweit alles gut zu sein. Hoffen wir mal, dass wir es mit einem fähigen Arzt zutun hatten und dies auch so bleibt. Ich greife der Zeit allerdings grade etwas voraus. Daher zurück zum Monkey Beach.

Auf dem Rückweg haben wir uns ein Boot zurück zum Hauptstrand gegönnt anstatt nochmal die Kraxeltour auf uns zu nehmen. Eine gute Entscheidung. Am Abend war Half-Moon-Party und wir haben uns voll ins Getümmel gestürzt. Haben uns einen Eimercocktail hintergehauen und dann zu Baracke (Club in Magdeburg) ähnlicher Musik den Partyfinger geschwungen. War ziemlich witzig. Am nächsten Morgen sind wir von Phi Phi weiter nach Phuket und haben uns von Robert dem Kanadier verabschiedet. Der erste Eindruck von Phuket hat den von Phi Phi noch weitaus unterboten und die Insel hat es in den letzten Tagen nicht geschafft, ihn zu revidieren. Ich finde diese Insel ehrlich gesagt super hässlich. Mag sein, dass es in einem überteuerten Resort an einem der entlegeneren Teile anders aussieht, aber das, was wir gesehen haben, ist einfach an Hässlichkeit nicht mehr zu überbieten. So viel Ekeltouri-Buden, soviele dickbäuchige weiße Ekeltouris mit schicken Thaifrauen neben sich... unfassbar. Die Stadt macht sich mit ihren ganzen ollen Touristenklitschen, die wie Pilze aus dem Boden schießen, unheimlich viel kaputt. Das ist schade. Zudem hat man auf den Inseln keine Möglichkeit, der Ausbeute aus dem Weg zu gehen. Man ist auf bestimmte Busse und Taxis angewiesen und die können die Preise gestalten wie sie wollen. Wir wollen hier jedenfalls so schnell wie möglich weg und schlafen heute eine Nacht im Zentrum von Phuket nahe des Busbahnhofs, um morgen ganz früh Richtung Koh Phangan loszudüsen. Unser Hostel ist die letzte Absteige und hat leichten Zellencharakter.



Es wurde dort laut Lonely Planet eine Szene für den Film "The Beach" gedreht. Kann mich nich mehr so genau an die Szene erinnern, aber muss eine gewesen sein, in der es um ein versifftes Hotel ging.

Wir hoffen jedenfalls, dass es uns auf Koh Phangan gefallen wird und wir mal etwas mehr als nur ca. 2 Tage an einem Ort bleiben. Und ganz besonders freu ich mich schon auf Kambodscha. Ich glaube einfach, dass dort mehr Backpacker anzutreffen sind und mehr angenehme Leute. Es war zwar mal ne nette Erfahrung, Phi Phi und so gesehen zu haben, aber es sind einfach krasse TouriIinseln. Ich mach ein Kreuz hinter die ganze Sache und lasse die Tourihochburgen ein Stück weit hinter mir.

Mit einer gehörigen Portion Optimismus blicke ich positiv den kommenden Tagen entgegen und werde die Zeit hier genießen. In diesem Sinne,

viele Grüße aus Phuket!!! :)

Dienstag, 15. November 2011

auf auf nach Krabi - mit fiesen kleinen Dieben im Bus

Hallo ihr Lieben,
Anja und ich sind mittlerweile in Krabi. Bevor ich euch von unserem Trip hierher berichte, möchte ich euch noch ganz fix von unseren 2 Tagen in Bangkok berichten. An unserem ersten Morgen haben wir in Lichtgeschwindigkeit unsere Sachen zusammengesammelt, um rechtzeitig auszuchecken. Ich war komplett müde, da mich nachts ein fieser Hustenanfall auf Trapp gehalten hat, was mir etwas unangenehm war gegenüber meinen Zimmergenossen. Ich bin dann immer Richtung Klo gesprintet, um nich dem ganzen Hostel auf den Geist zu gehen.

Nach dem Auschecken bestand der Plan darin, über AirAsia (sowas wie ryanair) billig nen Flug von Bangkok nach Krabi zu bekommen. Wär auch fast was geworden, wenn wir nicht am eigentlichen Bezahlvorgang gescheitert wären. Die wollten einfach unsere Visa-Karte nicht akzeptieren. Schweinebande !!! Wir also mit unserer ersten Stressattacke raus ausm Hostel und rein in den nächsten Bus, um eine preiswertere Unterkunft zu finden. Die Busfahrt war ein spannendes Erlebnis. Noch während der Fahrt machen die hier die Türen auf und die Leute hüpfen raus. Es rumpelt ziemlich und hin und wieder stolpern die Leute an einem vorbei, weil der Gleichgewichtssinn bei einer solchen Fahrweise einfach manchmal schlapp macht. Am Ende der Fahrt wurden wir von einem freundlich vor sich hin lächelnden Fahrkartenkontrolleur auf der Khao San Road rausgelassen. Die kurze Straße ist quasi Synonym und Symbol für den Rucksacktourismus . Hier tummeln sich lauter Backpacker und es gibt massenweise Schnulli für eben diese fröhlichen Reisenden: Unterkünfte, Kneipen, Bars, Reisebüros und Läden aller Art, die den Polenmärkten in nix nachstehen. Alle zwei Meter will dir n Schneider n Anzug oder n Kleid aufschwatzen und jeder Tuk-Tuk-Fahrer will dich mit einem "Where are you going?" in sein kleines Gefährt locken. Ich habe krampfhaft versucht, alle aufkommenden Shoppinggelüste im Keim zu ersticken. Diesmal hats geklappt, kurz vor Neuseeland werd ich aber definitiv ordentlich zuschlagen. Die haben hier so tolle Kleider und Shirts mit tollen Aufdrucken... einfach herrlich. Wir sind dann jedenfalls auf Hostelsuche gegangen und haben schon bald ein schönes und vor allem preiswertes gefunden. Nachdem die lästigen Rucksäcke runter vom Rücken waren, sind Anja und ich in Richtung Fluss gelaufen, um den Stand des Hochwassers zu begutachten. Manche Stellen waren schon leicht überflutet aber alles in allem ging es noch. Nachdem wir ein wenig die nähere Umgebung erkundet haben, sind wir in ein Reisebüro gegangen und haben uns Bustickets nach Krabi gekauft, da uns AirAsia ja einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Am nächsten Abend um 18Uhr sollte es mit einem "VIP-Bus" Richtung Krabi gehen. Im Nachhinein haben wir erfahren, dass die meisten Reisebüros hier nix anderes als Travel Agencies sind und wir den ganzen SPaß auch etwas billiger haben hätten können. Leicht gestutzt haben wir bereits im Reisebüro, als uns dort Gras angeboten wurde..

Nunja, am nächsten Tag haben wir die restliche Zeit bis zur Abfahrt nach Krabi für ein wenig Sightseeing genutzt und sind zu einer Tempelanlage mit einer riesigen goldenen Buddhastatue gefahren:








Nach ner kleinen Stärkung gings dann endlich los. Meetingpoint war das Reisebüro, wo uns bereits ne buntgewürfelte Gruppe erwartete. Zackig gings los zum Bus, wobei wir durch ominöse Hinterhöfe, ein Thai-Box-Studio (!!) und komische kleine Gassen gewatschelt sind. Am Bus angekommen wurde das Gepäck in den unteren Teil des Busses gepackt und wir sind in den Bus geklettert. Die Fahrt verlief ganz okay. Am nächsten morgen wurden wir recht ruppig geweckt und sollten sofort aussteigen, um in den nächsten Bus umzusteigen. Unser erster Bus ist gleich darauf weggefahren und dann saßen wir ne Weile im totalen Nirgendwo. Und dann der erste kleine Schock: einem Mädel wurde während der Fahrt aus dem unteren Stauraum ihre Geldbörse geklaut. Daraufhin sind alle kurz ihr Gepäck durchgegangen. Schien nix weiter weggekommen zu sein. Wir also in den nächsten Bus und bis nach Krabi gedüst. Von dort mit nem weiteren Bus zu nem nahegelegenen schöneren Ort. Derweil hatten wir uns mit nem Kanadier angefreundet, mit dem wir zusammen auf Zimmersuche gegangen sind. Haben ein annehmbares Dreibettzimmer an Land gezogen und erstmal Sachen ausgepackt. Daraufgin der zweite kleine Schock: Anjas Loneley Planet ließ sich nicht mehr auffinden, mein Schweizer-Taschenmesser-Mini-Set war weg und meinen Rucksack hat n schöner Schnitt/Riss geziert. Da haben die ominösen Kerle einfach mal alle Sachen durchwühlt. Warum sie nen Lonely Planet und so n kleenet Set mitgehen lassen haben, ist uns total rätselhaft und hat eher für Belustigung als für Frust gesorgt. Bei dem Kanadier haben sie auch versucht, die Reißverschlüsse kaputt zu schneiden, um ins innere seines Rucksacks zu kommen (der hatte seinen Rucksack beim Schlafen zwischen den beinen!!!).

Diese Fahrt hat uns gelehrt, wirklich immer alles wichtige am Mann zu behalten (haben wir gott sei dank sowieso getan)und über seriöse Reiseunternehmen zu buchen.

Minidiebstahl hin oder her, nachdem der Bikini rausgekramt war, sind wir ab zum Strand und da hatte ich mein erstes richtiges "WOW" Erlebnis. Genau dort habe ich halbwegs realisiert, dass ich jetzt einfach mal in Thailand und nich an der Ostsee um die Ecke bin. Trotz Wolken bot sich uns ein wunderschönes Szenario:








Sooo..es ist schon 1Uhr nachts und ich bin hundemüde. Morgen bleiben wir noch nen Tag in Ao Nang, dann gehts weiter in einen noch schöneren Ort und dann nach Ko Phi Phi (dahin, wo angeblich "The Beach" gedreht wurde).

Ich drück euch alle ganz dolle.

Sonntag, 13. November 2011

was zum kieken.

der Versuch, 10 Monate in einen Rucksack zu quetschen. am Ende gar nicht mal so schwierig.


ein süßer abschiedsgruß von frau rakete.





Fit wie zwei Flip Flops:







präventive Maßnahmen:














Samstag, 12. November 2011

Kopfüber ins Abenteuer

Es ist endlich soweit. Anja und mein großes Reiseabenteuer hat begonnen. Ich liege gerade tatsächlich in einem Hostel in Bangkok und kann das alles noch gar nich so recht begreifen. Die vergangenen Wochen waren turbulent und haben mir keine Zeit gelassen, mich auch nur in irgendeiner Weise mental auf die vor mir liegende Reise vorzubereiten. Die Bachelorarbeit musste runtergeballert werden, H&M hatte viele Schichten für mich parat und letztendlich mussten batürlich auch noch Impfungen eingeholt, Versicherungskram erledigt und ne coole Bagpackerausrüstung zusammengestellt werden. Kurz vor knapp hab ich noch schnell n Trip nach Italien eingeschoben, der dank eines nicht nachzuahmenden Lebensstils dazu geführt hat, dass ich mein letztes Wochenende mit Fieber im Bette verbracht habe und so mancher Abschied auf der Strecke blieb. :(

Mit einigen Tränchen ging es letztendlich am Freitag ab Berlin Hbf los in Richtung Frankfurt am Main. Zwar hatten wir unterwegs n bissl Verspätung, trotzdem haben wir unseren ebenfalls verspäteten Anschlusszug erwischt und es rechtzeitig zum Flughafen geschafft. Vorort durften wir dann zum ersten Mal ne etwas längere Strecke mit unserem Gepäck zurücklegen. Scheiße schwer der ganze Mist. Entweder komm ich als bucklige Oma oder als rückenmuskulaturgestählerte Hühnin zurück. Wir werden sehen. Wir waren jedenfalls froh, als wir unsere Rucksäcke abliefern und in Richtung Terminal stratzen konnten. Zu den Flügen an sich ist nicht viel zu sagen. Die von uns mit Skepsis beäugte Fluggesellschaft "Oman Air" (Zwischenstopp in Oman) stellte sich als ein wahrer Servicemeister heraus. Da können British Airways und wie sie alle heißen noch was lernen. Die meiste Zeit haben wir mit Filme schauen
("Wasser für die Elefanten", "Midnight in Paris, "Something Borrowed" !!!!) und lustigen Videospielen verbracht. Aufgrund meiner verstopften Nase hatte ich bei den Landungen zwar ziemliche Ohrenschmerzen, der befürchtete Trommelfellriss is aber glücklicher Weise ausgeblieben.

In Bangkok angekommen war schon alles duster. Wir haben uns dann galant in ein Taxi geschwungen und wurden in unser Hostel gekarrt. Vergeblich haben wir nach dem Hochwasser Ausschau gehalten. Erst in Hostelnähe kamen immer mehr Sandsäcke zu Tage. Im Hostel wurde uns dann gesagt, dass man uns in ein Partnerhostel umgebucht hatte, weil das eigentliche Hostel quasi zu einer Auffangstation für vorm Hochwasser flüchtende Bangkoker umfunktioniert worden ist. Wir also nochmal ins Taxi und zu Hostel Nr. 2 gestratzt. Ja, und hier endet erstmal die Reise. Wir haben schon ein paar kommunikative Anläufe mit anderen Backpackern gestartet und erste "DAS MUSST DU UNBEDINGT SEHEN"-orte sind im Kopf abgespeichert. Morgen werden wir erstmal die Lage peilen, uns ein bisschen Bangkok ansehen und unsere Weiterreise planen. Wir wollen uns Bangkok für Februar aufheben, weil wir ja eh von dort nach Neuseeland fliegen. Hier soll sich erstmal alles beruhigen. Wir verkrümeln uns derweil in den Süden nach Krabi und zu den ganzen tollen Bilderbuchinseln. :)

Ich versuche, euch so gut es geht auf dem Laufenden zu halten und denk an euch!!! Ich hoffe, dass es meine gebeamten Sonnenstrahlen nach Deutschland geschafft. Muss da noch etwas üben.

Bis bald ihr Lieben!!!