Ihr Lieben,
es ist mal wieder an der Zeit,
euch ein Lebenszeichen vom anderen Ende der Welt zu senden. Wie immer konnte
ich mein Vorhaben, euch etwas häufiger auf den neuesten Stand der Dinge zu
bringen, nicht einhalten. Auch aus meinem Ziel, einen Abschieds-Neuseeland-Post
zu verfassen, ist nix geworden. Shame on me.
Heute gibt’s also mal wieder
einen Oehmichen´schen Wörterbatzen vom anderen Ende der Welt –eine zeitliche
Aufarbeitung der letzten 6 ½ Wochen. Ich werde versuchen, mich so kurz zu
fassen, wie möglich.
Vor 6 ½ Wochen sind Anja und ich
noch an der Ostküste der Nordinsel rumgecruist. Wir haben unsere Jungs aus
Frankfurt/Oder in Hastings besucht und unseren Hintern plattgesessen, als ein
Bus vor uns liegengeblieben ist und wir ewig warten mussten, bis mal einer kam,
um das Ding aus dem Weg zu hieven. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere
von euch noch….
Nach Hastings haben wir uns weiter
an der Ostküste entlang nach Norden vorgearbeitet. Ich fand diesen Teil unserer
Reise relativ unspektakulär. Das kann damit zusammenhängen, dass das Wetter relativ beschissen war. In Gisborne
haben wir eigentlich nur mal Halt gemacht, damit sich mal jemand meinen ollen
Zeh näher anschaut. Richtig gut aufgehoben gefühlt hab ich mich in der
Arztpraxis meiner Wahl aber nicht wirklich. Die Ärztin hat mich mit dem Satz
diagnostiziert „sowas hab ich schonmal bei Patient xy gesehen“. Aha. Schön für
sie. Ich hätte eigenes Wissen in dem Moment bevorzugt. So bin ich also relativ
missmutig aus der Praxis rausmarschiert. Mein Zeh sieht nach wie vor oll aus
und wartet darauf, einem deutschen fähigen Arzt gezeigt zu werden. Wie auch
immer.
Neben Gisborne ist mir eigentlich
nur Opotiki im Gedächtnis geblieben. Dort haben wir mit einer Horde Tonganern
einen Campingplatz geteilt. Die Jungs waren so niedlich. Die sahen aus wie die
übelsten Raufbolde und benahmen sich wie kleine Lämmchen. Immer etwas
zurückhaltend und zuvorkommend. Sehr sympathisch. Von der Tatsache, dass sich einer von denen
unser komplettes Brot einverleibt haben muss, mal abgesehen.
Nach Opotiki gings weiter nach
Tauranga (das ist der Ort, vor dessen Toren vor knapp einem Jahr der riesige
Öltanker „Rena“ havariert ist). Dort haben wir Mount Manganui bestiegen, ein
kleines Hügelchen mit schöner Aussicht über die Stadt. Abends haben wir uns den
Sonnenuntergang angeschaut und sind dabei zufällig Zeugen eines
Naturschauspiels geworden. Ausgerechnet an dem Tag war nämlich der Mond der
Erde sehr nahe, weswegen wir einen riesigen rotgelben Ball bestaunen konnten
nachdem wir kurz vorher einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachtet hatten.
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Sonnenuntergang in Tauranga |
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Aussicht von Mount Manganui |




Von Tauranga haben wir uns zackig
weiterbewegt und sind nach Rotorua gepeest. Schon vor Erreichen des Ortsschilds
stellt jeder Mensch mit einer funktionierenden Nase fest, dass diese Stadt
etwas anders ist als andere Städte. Es riecht überall verdächtig nach faulen
Eiern. Warum? Weil Rotorua im Zentrum eines aktiven Thermalgebiets liegt. Nur
wenige Minuten vom Stadtzentrum entfernt wimmelt es förmlich von Geysiren,
Tümpeln mit brodelndem Schlamm, Terrassen aus Kieselerde und Vulkanen. Überall
dampft und brodelt es, was ziemlich beeindruckend ist. Meine Nase war von dem
ganzen Dampf jedoch weniger beeindruckt, um nicht zu sagen derbe angeekelt. Trotzdem
waren wir verhältnismäßig lange in Rotorua. Wir haben viel Zeit darin
investiert, unser Auto auf Vordermann zu bringen, um es auf den Verkaufsfotos
fürs Internet so gut wie möglich aussehen zu lassen. Ansonsten haben wir nen
kleinen Track durch die Redwoods (einen Wald mit lauter roten Riesenbäumen)
gemacht und die Seen um Rotorua erkundet. Beides war mäßig spannend und bedarf
somit keiner weiteren Ausführung.




In Rotorua haben wir in unserem
Hostel ein Mädel kennengelernt, das wir ein Stück weit mitgenommen haben.
Zusammen wollten wir ein bisschen einen auf Herr der Ringe-Fans machen und die
Kulissen des Auenlandes bestaunen. Da zur Zeit „Der kleine Hobbit“ gedreht wird,
standen die Chancen gut, alles so vorzufinden, wie man es aus den Filmen
gewohnt ist. Wir haben allerdings nicht damit gerechnet, dass man uns für die
Besichtigung 66$ abzwacken will. Das war dann doch etwas arg, wenn man bedenkt,
dass man nicht mehr als ne Wiese und ein paar kleine Türchen zu sehen bekommt.
Wir haben ganz schlau versucht, von den angrenzenden Bergen einen Blick auf das
Set zu erhaschen. Die Leute vom Drehstab sind allerdings nicht verblödet und
haben ihr kleines Auenland gut versteckt. Man muss einige Kilometer auf das
Gelände einer privaten Farm fahren, um etwas sehen zu können. Wir haben also
unsere vorübergehende Mitreisende und uns ins Auto geschwungen und sind milde
deprimiert weiter nach Hamilton gefahren, um uns dort den botanischen Garten
anzuschauen. Ich mag Blumen und Grünzeug ja an sich ganz gerne, aber bisher
haben mich die meisten botanischen Gärten nicht gerade vom Hocker gehauen. Der
Garten in Hamilton hat es jedoch tatsächlich geschafft, mich zu begeistern. Dem
Besucher wurde eine Sammlung verschiedenster Themen-Gärten angeboten, sodass
man sich fühlte, als wäre man mal eben kurz in Japan, der Toskana, Griechenland
oder England.










Nach ein paar Stunden in Hamilton gings weiter nach Raglan, dem
Surferparadies der Nordinsel. Meine Nase war das schön hier. Wir sind zwar
nicht gesurft (das heb ich mir für Australien auf), hatten aber trotzdem viel
Spaß mit den Leuten unseres Hostels. U.a. haben wir Tom kennengelernt, einen
sympathischen Quasselkopp aus New Jersey. Wir haben zwei Tage lang relaxt und
ein bisschen die Beine am Strand hochgelegt. Danach ging es nochmal kurz nach
Hamilton, um unser Auto mit einer neuen „Warranty of Fitness“-Plakette (dem
deutschen TÜV in seiner Art nicht ganz unähnlich) auszustatten. Da unsere alte
Möhre hin und wieder ihren eigenen Kopf hat, waren wir ziemlich nervös und
haben uns gefühlt wie bei einem Vorstellungsgespräch. Der Mechaniker hat mit
seiner Essigfresse während der Inspektion war dabei nicht gerade förderlich.
Allen Anschein nach hat der Mann aber einfach nur einen fiesen Blick gehabt.
Unser Auto hat seine Plakette bekommen und uns sind 100 Steine vom Herzen
gefallen.
Mit einem Sack voll Erleichterung
im Gepäck sind wir schnurstracks weitergedüst. Zur Coromandel-Halbinsel. Dieser
Ort stellt eines meiner Highlights in Neuseeland dar. Wir haben nochmal alle
Vorzüge unseres fahrbaren Bettes genutzt und an super schönen Orten gecampt. Außerdem
haben wir die sogenannte Cathedral Cove besichtigt. Bei dem ort handelt es sich
um eine riesige Höhle direkt am Strand, in deren Blickweite ein riesiger Felsen
im Wasser steht. Manche von euch haben von diesem Motiv eine Postkarte
bekommen. :) Für uns Touris nicht weniger uninteressant war der wenige
Kilometer entfernte Hot Water Beach. Der Name kommt nicht von ungefähr. Etwa
2 km unter der Erdoberfläche befinden sich etwa 170 °C heiße
Gesteinsschichten, die Reste vulkanischer Aktivität in einer Zeit vor 5 bis 9
Millionen Jahren sind. An einer bestimmten Stelle tritt dieses heiße Wasser aus
und so kann man sich sich am Strand ein Loch buddeln und es sich bequem machen.
Das Ganze hat dann so ziemlich was von Outdoor-Badewanne. Man muss allerdings
aufpassen, dass man Meeres- und Thermalwasser gut mischt, da ansonsten
Verbrennungsgefahr besteht.
Ich
hätte gerne noch etwas mehr Zeit in Coromandel verbracht, aber da wir ja unsere
Möhre von Auto möglichst früh verkaufen wollten, sind wir nach nur 4 Tagen nach
Auckland gefahren, um pünktlich bei den Wochenendautomärkten auf der Matte zu
stehen.
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Frühstück am Strand Camperstyle
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typisches Frühstück: Oaties |
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Hot Water Beach |
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Cathedral Cove |
Wir hätten uns für den Verkauf
keinen schlechteren Zeitpunkt aussuchen können. Es wird Winter in Backpackercountry
und somit versucht jeder, sein Auto kurz vor Abreise loszuwerden. Das endet
dann damit, dass die Verkäufer teilweise dramatisch ihre Preise senken, weil
sie am nächsten schon im Flieger nach Hause sitzen müssen. Da geht’s dann ganz
schnell, dass ein Auto statt der anfänglichen 2600$ nur noch 1000$ oder weniger
kostet. Versuch mal, bei so einer krassen Konkurrenz deine eigene Karre
loszuwerden. Wir haben uns die Beine in den Bauch gestanden, um nur ein paar schmierige
Kommentare à la „Ich würd euer Auto kaufen – aber nur, wenn ihr dabei seid“ zu
ernten. Super…
Letztendlich hat sich doch noch ein
interessiertes deutsches Pärchen gefunden. Allerdings wollten die sich am
Nachmittag noch ein anderes Auto anschauen. Scheinbar hat ihnen das mehr
zugesagt, da sie uns am nächsten Tag eine Absage erteilten.
Wir haben danach die
neuseeländischen gelben Seiten hoch und runter telefoniert auf der Suche nach
Gebrauchtwagenhändlern. Auch hier war die Erfolgsquote sehr bescheiden.
Lediglich die Händler für Autoteile haben Interesse bekundet.
Schließlich hat sich das deutsche
Pärchen nochmal gemeldet. Deren Autodeal sei gescheitert und darum ist unser
Mitsubishi wieder interessant geworden. Anja und ich haben uns ein kleines Loch
in den Bauch gefreut. Wir haben mit den Interessenten vereinbart, dass sie das
Auto in 3 Tagen kriegen und haben ein letztes Mal mit unserem Auto die Kuh
fliegen lassen.
Letzter Punkt: Piha. Ich hatte
vorhin kurz Tom den Amerikaner erwähnt. Der hatte uns in Raglan pausenlos von
Piha vorgeschwärmt, sodass sich in uns ein gewisses Interesse entwickelt hat.
Da Piha nur 40 Minuten von Auckland entfernt ist, haben wir nicht gezögert und
sind da hingebrettert. Oder eher hingeschlichen. Aus Angst, dass unser Auto auf
den letzten Metern den Geist aufgibt, ist Anja nämlich so vorsichtig gefahren,
als wäre es aus Glas. Aber besser zu vorsichtig als am Ende noch ne Beule reinzufahren.
In Piha angekommen hab ich mich
sofort wohlgefühlt. Der Ort gilt ähnlich wie Raglan als super Surfspot und
strahlt damit automatisch eine ziemlich gelassene Atmosphäre aus. Wir haben Tom
wiedergetroffen und viel zusammen unternommen. Einen Abend haben im Hostel
seines Freundes verbracht und einen Film geguckt. Dann sind wir viel gewandert,
haben am Strand gelegen und ein kleines Ortsfest besucht. Nach den paar Tagen
hab ich verstanden, warum Tom so viel von Piha schwärmt. Zurück in Auckland hab
ich es ihm gleichgetan und jedem, der es hören wollte oder nicht von diesem
schönen Fleckchen Erde erzählt.
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letzte Nacht im Auto |
Schließlich haben wir in Auckland
unser Auto verkauft und waren auf einmal wieder stinknormale Backpacker. Der
Luxus eines eigenen Autos ist wirklich unbezahlbar. Man kann auf Vorrat
einkaufen, sich ausbreiten und muss nix schleppen. Ohne Auto sind wir
rumgewatschelt wie die Pinguine mit unseren riesigen Rucksäcken, den Tagesrucksäcken
und der obligatorischen blauen Kühltasche mit Lebensmitteln. Schon nach ein
paar Metern haben wir unsere Möhre vermisst. Wir haben die erste Nacht seit
langem wieder im Hostel geschlafen. Die Matrazen waren so durchgelegen, dass
sie auch als Hängematten hätten durchgehen können und ich hab mir meine harten
Autositze sehnlichst herbeigewünscht.
Da wir keine Lust auf Großstadt
hatten und uns noch ein wichtiger Teil Neuseelands fehlte, haben wir relativ
bald unsere Sachen gepackt und uns in den Norden der Nordinsel aufgemacht, um
die sogenannten Northlands zu erkunden. Um schön weiter im Low-Budget-Bereich
zu bleiben, haben wir uns ein Busticket geklemmt und es zur Abwechslung mal mit
trampen probiert. Das war eine
wunderbare Erfahrung. Meist mussten wir keine 10 Minuten warten, bis uns jemand
mitgenommen hat. Auf diese Weise haben wir also unsere letzten Kilometer in
Neuseeland zurückgelegt. Wir waren an der nördlichsten Spitze, am Cape Reinga.
Dort treffen das Tasmanische Meer und der Pazifik aufeinander, was ein schönes
Naturschauspiel darstellt. Man kann richtig sehen, wie die zwei Meere
aufeinandertreffen. Auf dem Rückweg haben wir noch bei riesigen Sanddünen Halt
gemacht und sind mit Schlitten runtergerutscht. Weil´s vorher geregnet hat, war
der Sand eher suboptimal zum rutschen, aber es hat trotzdem Spaß gemacht. Wir
haben ein paar Nächte in Ahipara in der „Endless Summer Lodge“ verbracht.
Dieses Hostel war richtig gemütlich und die Leute dort waren alle super
angenehm. Anja hat sich noch mal auf dem Surfbrett versucht, allerdings haben
die Wellen nicht viel hergegeben und die ganze Aktion war relativ schnell
beendet. Nach Ahipara gings nur noch zu ein paar riesigen Bäumen, die auch ein
Must-See auf der Liste eines Backpackers stehen. Ich fand die jetzt nicht so
spannend…








Nach unserer Rückkehr in Auckland
hatten wir noch rund 4 Tage in Auckland. Da wir immer noch keine Lust auf Stadt
hatten, sind wir kurzerhand nach Waiheke Island gefahren, eine Insel, die man
in 30 Minuten mit der Fähre erreichen kann. Die Entscheidung, nicht in Auckland
rumzulungern und die Zeit abzusitzen, war super. Waiheke Island ist einfach
klasse. Wir sind in einem Hostel untergekommen,
das von einem scheinbar sehr wohlhabenden Typen geleitet wurde. Der Gute
hat uns kurzerhand zwei Tage hintereinander zum Winetasting mitgenommen und uns
mit ner leckeren Antipastiplatte versorgt. Ich glaub es ist 7 Monate her, seit
ich das letzte Mal feinsten Lachs und Käse in mich reingefuttert habe. Abends
gabs dann fürs ganze Hostel ein riesen Barbecue und ich hab mich in den paar
Tagen insgesamt gefühlt wie im Backpackerhimmel. Der Trip war ein idealer
Ausklang unserer Zeit in Neuseeland. Die war nämlich am 6.6 (wir haben es mit
tollen Reisedaten, am 11.11.2011 ging es ja damals los), also vor ungefähr zwei
Wochen, vorbei.
Schweren Herzens musste ich von
Anja Abschied nehmen. Das war ein richtig komisches Gefühl. Wir haben sieben
Monate lang jeden Tag miteinander verbracht und so viele wundervolle Dinge
erlebt. So von jetzt auf gleich war das auf einmal vorbei. Ich möchte an dieser
Stelle sagen, dass ich einen solchen Trip jederzeit wieder mit Anja unternehmen
würde. :) Ich hatte eine wundervolle Zeit und bin froh, all die schönen
Erlebnisse nicht ganz allein durchlebt zu haben.
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Winetasting |
Tränenreich wie in den besten
Hollywoodschnulzen haben wir uns verabschiedet und jeder ist in sein eigenes
nächstes Abenteuer gestartet: Anja in 3 Wochen USA und ich in 3 Monate
Australien.
Der Flug war unspektakulär. Ich
saß neben einem schicken Maorimann und habe mich nach ein wenig Smalltalk dem
Board-Entertainment gewidmet. Auf meinem Programm stand der Film „The Vow“ mit
Channing Tatum und Rachel Mc Adamas und einige Folgen „The New Girl“. Nach ner
gefühlten Stunde bin ich auch schon gelandet. Es war bereits dunkel und so hab
ich von Brisbane erstmal nicht viel gesehen. Im Hostel angekommen wär ich am
liebsten erst mal wieder geflüchtet. Man hört ja von Australiens Ostküste
immer, dass sich hier das feierwütige „after-Abi“ Partyvolk tummelt. Genau
diesem sah ich mich gegenüber. Lauter kreischende Mädels mit fetzigem
Alkoholpegel und eklig schmierige Typen haben sich in der Hostelbar die Kante
gegeben und lauthals gefeiert. Ich wollt nur pennen, hab alle ignoriert, mir
schnell was zum Essen geholt und mich im Bett verkrochen. Am nächsten Tag habe
ich einen organisatorischen Marathon durchlaufen: Steuernummer beantragen, Konto
eröffnen, Prepaidanbieter finden usw. Danach war noch ein bisschen Zeit für
Sightseeing.
Am nächsten Tag hab ich mein
olles Partyhostel verlassen und mich ins Abenteuer „Couchsurfing“ gestürzt.
Meine Couchsurfer-Hosts: eine vierer Studenten-WG (2 Mädels, 2 Jungs). Anfangs
war ich etwas skeptisch, weil alle im Prüfungsstress waren und ich Angst hatte,
nur alleine durch die Gegend zu rennen. Diese Angst hat sich aber
glücklicherweise nicht bewahrheitet. Ich hatte eine wundervolle Woche mit den
Vieren. Am zweiten Abend ging es auf eine Aussie-Hausparty. Ich wurde allen
vorgestellt und hab endlich mal wieder zu tanzbarer Indiemusik getanzt anstatt
zu den üblichen David Guettha Rythmen. Es gab ordentlich Bowle und am nächsten
Tag hatte ich nen schönen Schädel. Am
Sonntag hat mich Johnny, einer meiner Hosts, auf sein Motorrad verfrachtet und
ist mit mir durch Brisbane und Umgebung gefahren. Wir haben auf Mount Coot-tha
gefrühstückt, waren bei einem Flohmarkt, anschließend bei einem riesigen
Bücherverkauf in einer Messehalle (Fundstück des Tages: ein Lonely Planet für
7$!!) und schließlich haben wir am Abend einen Filmmarathon hingelegt. Am
nächsten Tag bin ich alleine durch die Museen und Kunstgallerien gezogen. Nachts
haben wir uns das England-Frankreich Spiel angeschaut und am Dienstag waren wir
im Stadion bei einem WM-Qualifikationsspiel. Gespielt hat Australien gegen Japan.
Es ist mir schleierhaft, warum die Menschen sich ein Ticket für dieses Spiel
gekauft haben. Es kam niemand von den Australiern auf die Idee, die eigene
Mannschaft anzufeuern. Lediglich die Japaner (zahlenmäßig deutlich unterlegen)
haben mit ihren kleinen Trömmelchen allein eingeheizt. Am Ende stand es 1:1.
Ich hätte es ja den Japanern gegönnt, nachdem die Australier so langweilige
Fans waren.
Am Mittwoch bin ich mit Alicia,
einer weiteren Mitbewohnerin, zum Koala Lone Pine Sanctuary gefahren. Das Koala
Heim ist das weltweit älteste und größte und beherbergt neben Koalas auch
Kängurus, Dingos, Krokodile und allerhand mehr. Ich hab es mir nicht nehmen
lassen, ein typisches Koala-Knuddel-Touri-Foto zu schießen. Abends wurde in der
WG lecker gekocht und mitten in der Nacht um 4.45Uhr haben wir uns alle vorm
Laptop versammelt und verfolgt, wie Deutschland gegen die Niederlande gewonnen
hat.
Am nächsten Tag hieß es erstmal
Abschied nehmen. Zusammen mit einem Niederländer, den ich in meinem ersten
Partyhostel kennengelernt habe, ging es nach Byron Bay. Dort haben wir ein
relaxtes Wochenende verbracht. Wir haben uns den östlichsten Punkt Australiens
angeschaut (in der Ferne haben wir Delfine und Wale erspäht), am Strand
gefaulenzt, die Stadt erkundet, einen Trip in den Hippieort Nimbin unternommen
und am Strand bei Sonnenuntergang ein leckeres Curry gekocht. Außerdem waren
wir einen Abend feiern und ich musste mit ansehen, wie sich volltrunkene Männer
im Strippen versucht haben. Schön ist anders. Genau wie in Brisbane habe ich
auch in Byron Bay gecouchsurft. Der Host war aber nicht ganz so cool wie meine
Brisbane-WG. Eher etwas verklemmt. Trotzdem haben wir einen netten Abend mit 3
anderen Couchsurfern damit verbracht, zusammen Sushi zu machen. Außerdem hatte
ich statt einer Couch einen kompletten Raum inklusive eigenem Badezimmer für mich
alleine. Da war ich kurz wieder in meinem Waiheke-Backpackerhimmel. ;)
Heute Morgen ging es mit dem Auto
zurück nach Brisbane und mittlerweile sitze ich wieder bei meiner lieben WG im
Wohnzimmer und hämmer diesen doch etwas lang geratenen Blog in die Tasten. Bisher
hatte ich eine sehr schöne Zeit in Australien und ich bin gespannt auf den
Norden. Von Brisbane werde ich mich ab Mittwoch langsam in Richtung Cairns
vorarbeiten und dabei in Fraser Island, den Whitsundays, dem Great Barrier
Reef, Noosa und einigen anderen Orten Halt machen. Ich reise mit zwei Jungs
(deutsch und niederländisch) Richtung Noosa und von da versuche ich entweder
mit einem Mädel aus Byron zu trampen oder ich schaue, ob ich andere
Reisepartner finde.
So, das wär soweit alles gewesen.
Sicherlich fallen mir gleich 1000 andere Dinge ein, die ich euch gerne noch
berichten möchte.
Die bringe ich dann einfach im nächsten
Blogeintrag ein. Lasst es euch gut gehen zu Hause!!!
Ihr fehlt mir!!!
Viele Grüße aus Down Under.
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erste Begegnung mit einem Känguru |
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in den Straßen Brisbanes |
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whoop whoop |
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Botanischer Garten |
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Southbank |
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Citybeach Brisbane |
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nachdem ich in Neuseeland nur tote Opossums auf der Straße gesehen habe, begegnete mir dieser Kumpel im Vorgarten der Couchsurfer |
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Haus meiner Couchsurfer |
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Hausparty |
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Bookfair |
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meine 1. Couch |
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Art Gallery |
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Japan versus Australien |
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Koala Sanctuary |
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Schafsshow |
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Hippieort Byron Bay |
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Beach Byron Bay |
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Leuchtturm am östlichsten Punkt Australiens |
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ein bisschen Heimat.. |
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Couchsurfer in Byron Bay |
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Suushiii |
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ekelstripper |
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partyvolk |
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2. Couch |
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NimBin |
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bitte einmal aufmerksam lesen |